David Caron ist erst einundzwanzig Jahre alt, als er Mitbegründer des Café Caron wird. Das beliebte Familienrestaurant wurde 2017 eröffnet. David war jeden Tag im Restaurant an vorderster Front aktiv. Dafür ist er verantwortlich. Aufgrund des Erfolges verschiebt sich aktuell der Fokus: „Wir befinden uns in der luxuriösen Position, Menschen mit Ahnung vom Fach an uns binden zu können. Wir haben ein gutes und starkes Team aufgebaut. Es würde der Erfahrung der Gäste bei uns nicht zugutekommen, wenn wir alles selbst erledigen müssten.“
Was gefällt dir an diesem Fach?
Der Grund, warum ich mich einst in das Fach verliebt habe, ist der romantische Gedanke, der sich dahinter verbirgt. Nicht jeder Abend ist davon erfüllt, aber viele schon. Es ist die Atmosphäre, die von Menschen geschaffen wird, die zusammenkommen, um gemeinsam zu essen, mit schön zubereitetem Essen auf dem Tisch und mit Aufmerksamkeit für die Weine. Das habe ich insbesondere von Alain gelernt. Dass zunächst die Produkte im Mittelpunkt stehen und anschließend das gemeinsame Essen. Das ist für die Gesamterfahrung am allerwichtigsten. Das ganze Drumherum muss stimmen, will man ein perfektes Zusammensein ermöglichen.
Auch wenn ich nicht zusammen mit meinem Bruder Tom aufgewachsen bin, können wir gemeinsam über dieses Thema lesen und schreiben. Es kommt vor, dass Leute neben uns sitzen, die nicht genau wissen, wovon wir reden. Es ist auch schwer zu beschreiben. Aber für Tom und mich ist klar, dass alles, was wir tun, auf diesen Gedanken beruht. Gedanken, die wir Alain uns zu Hause mitgegeben hat.
Das Café Caron ist das Familienrestaurant von Alain Caron und seinen Söhnen David und Tom. Ein Ort im Herzen von Amsterdam, an dem man sich immer wie zu Hause fühlt, auch wenn man niemanden kennt.
Sie waren erst einundzwanzig, als Sie das Restaurant 2017 eröffnet haben. Wie kann man in so jungen Jahren schon ein eigenes Restaurant besitzen?
Ich habe die Sekundarschule abgeschlossen, aber nicht studiert. Ich spürte diesbezüglich keinen Druck von meinen Eltern. Als ich mit der HAVO fertig war, hatte ich nicht das Bedürfnis, ein Jahr lang zu reisen. Also ging ich damals direkt arbeiten. Bei Spaghetteria. Dort hatte ich bereits seit meinem 14. Lebensjahr gearbeitet habe. Erst als Tellerwäscher, später durfte ich dann auch bedienen. Als ich mit der Schule fertig war, habe ich zu den Besitzern gesagt: Ich würde gerne etwas mehr bei euch arbeiten. Ich habe ein Zwischenjahr das ich überbrücken will.
Spaghetteria war ein voller Erfolg und die Jungs arbeiteten bereits an Plänen für einen zweiten Standort. Als wir dort anfingen, war es ein großes Chaos. Es war nicht einmal Kasko. Das waren zwei kaputte Baracken mit Löchern im Boden. Wir fanden einen Bauunternehmer, der bereit war, das Ganze zu renovieren. Wir vier – die beiden Inhaber, der Geschäftsführer und ich – haben da eine Menge Arbeit reingesteckt. Viel Handarbeit. Aber wir haben daraus ein wirklich schönes Restaurant gezaubert. Nach zwei Jahren wurde ich dann Geschäftsführer. Ich war damals 20.
Als sie eine dritte Filiale eröffneten, half ich erneut beim Umbau und baute anschließend ein Team auf. Das war auch der Moment, an dem wir, Tom und Alain und ich, selbst einen Standort gefunden hatten, um etwas aufzubauen.
Wie entstand dieser Gedanke? Was war der Moment, an dem Sie dachten: Das kann ich selbst auch?
Durch die beiden Renovierungen hatte ich bereits etwas Erfahrung gesammelt. Dann fängt man schon an nachzudenken: Kann ich das Wissen für etwas nutzen? Ich hatte ein Heft mit verschiedenen Ideen für Restaurants und Bars. Aus dieser Begeisterung heraus habe ich Tom davon erzählt. Alleine hätte ich das nie gemacht. Aber Tom ist ein Vollblut-Unternehmer. Seit Jahren schon spielte er mit dem Gedanken daran, aber alleine wollte er es nicht machen. Er brauchte meine Erfahrung und die Zeit, die ich bereit war, zu investieren.
Sie taten also, was Sie bereits zweimal getan hatten: Etwas von Grund auf neu aufbauen.
Nun ja, zuerst war da schon noch etwas. Wir dachten aber, dass wir die Abrissarbeiten selbst übernehmen würden. Das ist allerdings ein wenig außer Kontrolle geraten. Während man dabei ist, stößt man auf Dinge, wie das Einreißen einer Wand oder das Anheben eines Bodens. Man möchte es schließlich so gestalten, dass es mehr dem entspricht, was man im Kopf hat. Wir haben wirklich alles entfernt. Plötzlich war nichts mehr übrig.
Mir gefallen die Abrissarbeiten und das Renovieren sehr, wenn ich einmal dabei bin. Und jetzt bin ich wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Im Nachhinein betrachtet, wäre es vielleicht nicht notwendig gewesen, alles selbst zu machen. Tom hat sich dreimal den Rücken ausgerenkt und ich selbst war sechs Monate lang erkältet, wegen des ganzen Staubs, der in meine Lunge gelangt war.
Wie ist die Rollenverteilung bei Ihnen?
Tom kümmert sich um die Rückseite. Ich kümmere mich um die Vorderseite. Alain hat seinen Namen und es ist seine Küche. Zusammen mit unserem Küchenchef Roel Paping bildet er das Kreativzentrum in der Küche. Die Endverantwortung liegt bei Roel.
Mittlerweile haben wir einen Geschäftsführer. Tom und ich arbeiten aktuell gemeinsam an einem neuen Projekt. Wir arbeiten immer noch an vorderster Front, aber nicht mehr jeden Tag von 10 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts – wie am Anfang...
Tom und ich haben herausgefunden, dass wir eigentlich am liebsten Unternehmer sind. Und dass alles, was dazugehört – die Weine, die Küche, die Bedienung – dass es immer Leute gibt, die das besser können als wir. Roel kann eine Küche besser leiten als Alain. Der Geschäftsführer kann besser managen als ich. Er ist älter. Er hat das schon häufiger getan. Es ist also besser, dass er das macht. Was die Weine angeht, haben wir jetzt zwei Leute angenommen, die mehr von Wein verstehen als wir. All diese Leute arbeiten aber im Sinne des Cafe Caron. Was wir uns ausgedacht haben.
Petit Caron: Unweit des Cafés wird der Barbereich des Cafe Caron noch einmal aufgebaut. Der Name: Petit Caron. Hier geht es nicht ums Essen gehen. Es ist vielmehr ein Ort für einen Drink. Keine Weinbar, auch wenn wir eine sehr schöne Weinkarte haben. Wir haben einfach Lust darauf, etwas zu machen, wobei alkoholische Getränke im Mittelpunkt stehen!
Das ist eine interessante Entwicklung. Ich bin erst zweiundzwanzig Jahre alt und lasse es im operativen Bereich etwas lockerer angehen, um das Restaurant mehr konzeptionell und aus der unternehmerischen Perspektive betrachten zu können.
Tom hat fünfzehn Jahre Erfahrung als Unternehmer. Er hat von Anfang an gesagt: Man muss delegieren können. Das können wir, weil wir erfolgreich sind. Deswegen befinden wir uns in der luxuriösen Position, Menschen mit Ahnung vom Fach an uns binden zu können. Wir haben ein gutes und starkes Team aufgebaut. Es würde der Erfahrung der Gäste bei uns nicht zugutekommen, wenn wir alles selbst erledigen müssten...
Wenn Sie nun auf das Cafe Caron schauen, was an Ihrem Gesamtkonzept ist am Besten gelungen?
Die Atmosphäre. Die ist immer so gewesen, wie ich mir das vorgestellt habe. Und das gemischte Publikum. Wenn ich jetzt unseren Businessplan zur Hand nehmen und vorlesen würde, auf welche Zielgruppe wir abzielen wollten, dann würde die Beschreibung sich mit den Menschen decken, die zu uns kommen. Gäste im Alter von zwanzig bis neunzig Jahren. Aus allen Teilen der Niederlande – die meisten aber aus Amsterdam und viele Leute aus der direkten Nachbarschaft. Genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Außerdem ein paar Touristen, die zufällig vorbeikommen, und Leute aus dem Ausland, Bekannte von Alain. Es ist wirklich ein bunter Mix. Die Leute kommen auch mit unterschiedlichen Plänen zu uns. Der eine Gast stattet uns für ein Glas Wein und einen kleinen Happen einen Kurzbesuch ab. Ein anderer Gast hat bereits einen Monat im Voraus reserviert und kommt mit der ganzen Familie zum Essen. Auch das vermischt sich bei uns. Das ist alles vollkommen in Ordnung. Keiner stört sich daran.
Was mir an unserem Laden aktuell am besten gefällt, ist die Tatsache, dass es viele Bekannte gibt, die auch immer wieder zu uns kommen. Das sind nicht unbedingt nur die Leute, die wir schon kannten, sondern auch Menschen, die wir kennengelernt haben. Gäste werden zu guten Bekannten. Die meisten von ihnen haben meine Telefonnummer und rufen mich an, um zu fragen, ob sie heute Abend bei uns essen können.
Was David über Formitable sagt
Das System ist ideal für uns. Mit Couverts konnten wir maximal 50 Deckungen annehmen. Jetzt können wir an einem Freitagabend online 75 Leute blind akzeptieren, ohne dass etwas schief geht. Genau, was wir wollen. Wir wollen nicht mit zwei Schichten arbeiten, da das der Atmosphäre schadet. Jetzt können wir Tische doppelt decken, ohne die Atmosphäre zu beeinträchtigen.
Der Umstieg war total einfach. Vom durchdachten Service und von der Nachsorge war ich überrascht. Als wir unser zweites Restaurant eröffneten, wussten wir sofort, an wen wir uns wenden müssen!